Klaus Scheidereiter

Warum schreibe ich? 

Es war das Jahr 2010, das Arbeitsleben von meiner Frau und mir, lag weit hinter uns und so konnten wir unser Leben genießen. Am Edersee lag unsere Segelyacht in der wir jede mögliche Freizeit mit unserem Enkel verbrachten. Er war ein aktiver Segler, so wie ich in meiner Jugend auch, und wohnte derzeit bei uns. Abends lagen wir in unseren Kojen und von ihm kam immer der Wunsch: „Opa erzähl mal was von früher“. Er wollte hören wie wir damals gelebt haben, aber vor allem was wir Kinder für Dummheiten gemacht hatten, von denen unsere Eltern nichts erfahren durften. 

Eines Abends fragte er mich: „Opa was weißt du denn von deinem Opa“? ich musste ihm leider berichten, dass ich von meinem Opa väterlicherseits nur wusste, dass es ihn gab, da er bei meiner Geburt schon verstorben war, und von dem anderen sehr wenig. Daraufhin machte er mir den Vorschlag: „schreibe doch mal alles auf, was du mir bisher erzählt hast und noch wirst, damit ich es später meinen Enkeln vorlesen kann“. 

Also begann ich über den Winter mit dem Schreiben. Eine Biographie sollte es nicht werden, denn die hasste ich seit der Schulzeit, wo ich sie pflichtgemäß lesen musste. Es sollten einzelne möglichst humorvolle Geschichten werden und nicht seitenlange Berichte über ein langweiliges tägliches Einerlei.

Ich schrieb einiges, aber es kam dann etwas anders als gedacht. Der Enkel begann aktiv zu segeln. Das hieß Regatten und Training von Kiel bis zum Mittelmeer. So blieb keine Zeit mehr für das Schreiben übrig.

Dann begannen bei meiner lieben Frau und mir ernste Erkrankungen die mich voll in Anspruch nahmen und damit endeten, dass sie mich allein zurücklassen musste. Ich fiel in ein tiefes Loch, musste selbst aber auch erst einmal wieder auf die Beine kommen. 

Wie immer in meinem Leben hatte ich großes Glück und begegnete auf einer Ausstellung dem damaligen Leiter des Literaturkreises von Bad Salzungen, welchem ich dann auch im Frühjahr 2024 spontan beitrat. Ich wurde herzlich aufgenommen, stellte mich mit meiner ersten neuen Geschichte vor und glaube, dass ich damit ganz gut angekommen war. So fand ich noch einmal, einige gleichgesinnte neue Freunde und Freundinnen mit denen ich einen guten Kontakt pflege, was ich hoffentlich noch einige Jahre tun kann. 

Veröffentlichungen:

Kurzgeschichten in der Anthologie „Bahnhofsgeschichten – Erzählungen vom Reisen“ (2025) und

in der Anthologie „Wenn Holz schreiben könnte“ (2024)